
Einkaufszentrum Vivo
Die Realisierung des ökologischen Einkaufszentrums Vivo galt in den 2000er Jahren als eine ambitionierte Pionierleistung. Das Vivo in Ottensen sollte Raum für alternative Läden schaffen, die in einer Art „ökologischer Living-Mall” synergetisch zusammenwirken. Darüber hinaus sollte es Vorreiter unter den Einkaufszentren in Sachen nachhaltiges Bauen werden.
Fakten
Standort: Hamburg Ottensen
Wettbewerb: 1998 - 1. Preis
Fertigstellung: 2003
Auftraggeber: HaGG Hamburger Immobilienbeteiligung GmbH & Co. KG
Bruttogrundfläche: 36.000 m²
Fotos: Klaus Frahm



Ökologisches Einkaufszentrum
Zu Gast im Vivo
Für das Vivo entwarf medium eine vielschichtige, offene Struktur. Herzstück des Einkaufszentrums ist ein Marktplatz in der gläsernen Haupthalle. In dessen Mitte wurde ein skulpturaler, freistehender Treppenturm inszeniert, der zu den Emporen im Obergeschoss führt. Hier erwarten die Besucher*innen vollverglaste Ladenflächen.
Die transparente, aber massive Gesamterscheinung wird nach außen durch ein schlankes, knallig-grünes Band aus lackiertem Altpapier gezeichnet. Der Innenraum wird durch farbige Lehmflächen und naturbelassene Stahloberflächen differenziert.


Ökologische Bauweise
Die kompakte, gläserne Bauweise, die Regenwassersammlung, die Betonspeicherdecken und die trennungsfähigen Materialien sind das Grundvokabular des ressourcenschonenden Bauens. Innovativ ist vor allem das Lüftungssystem, bei dem Luft durch Betonröhren zirkuliert. Ein ähnliches System hatte medium bereits erfolgreich bei der Filmhochschule in Potsdam installiert. Besonderheiten, die das Vivo zu einem echten „Modellvorhaben“ gemacht hätten, wie etwa die erste innerstädtische Windkraftanlage auf den Aufzugsschächten, wurden letztlich aus Kostengründen eingespart.

Stadtteilschule Vivo
Der Leerstand, mit dem viele Einkaufszentren heutzutage zu kämpfen haben, führte nach langer Überlegung zu einer unkonventionellen Idee: Das Vivo soll bis 2027 in eine Stadtteilschule für über 1.000 Schüler*innen umgebaut werden. Größe, Lage und die hochwertige Architektur des Einkaufszentrums sind für dieses Vorhaben günstig. Die offen und flexibel gestaltete Struktur der einzelnen Geschosse, die von medium konzipiert wurde, bietet großes Potenzial für die Umnutzung als Stadtteilschule. Vorteilhaft ist auch, dass das über 20 Jahre alte Gebäude bereits die Standards für nachhaltiges, recyclinggerechtes Bauen im Jahr 2025 erfüllt. Somit sind keine großen Eingriffe nötig und möglichst viel kann erhalten bleiben, um Ressourcen und das Klima zu schonen.
Mehr Projekte,
die Geschichten
erzählen:
Reetdachkate Kellinghusenpark

Marie-Beschütz-Grundschule

Wohnungsbau im Lavendelweg

Kontakt
medium Architekten
Eppendorfer Weg 213
20253 Hamburg
T: +49 (0)40 . 420 50 24
F: +49 (0)40 . 420 90 98
