Kulturwerk Norderstedt

Mit dem „Kulturwerk am See“ hat die Stadt Norderstedt ihre dezentralen Kultureinrichtungen an einem Ort gebündelt. Die Revitalisierung des ehemaligen Kalksandsteinwerks macht die Geschichte des Ortes sichtbar und verbindet kulturelle Nutzung mit landschaftlichem Kontext.

Fakten

  • Standort: Norderstedt, Schleswig-Holstein

  • Fertigstellung: 2012

  • Auftraggeber: Stadtpark Norderstedt GmbH

  • Bruttogrundfläche: 3.000 m²

  • Bauweise: Revitalisierung eines Industrieareals

  • Fotos: Klaus Frahm

Renaturierung

Von 1962 bis 1988 wurde das Gelände als Kalksandsteinwerk der Firma Potenberg genutzt. Der Abbau hinterließ einen 25 Hektar großen Baggersee. Nach Stilllegung des Werks entwickelte sich die Natur langsam zurück.

2004 erhielt die Stadt Norderstedt den Zuschlag für die Landesgartenschau und entschied sich, das teils unter Naturschutz stehende Industrieareal zu revitalisieren.

Das Kulturwerk greift diese Geschichte auf und macht den Übergang von Industrie zu Landschaft architektonisch sichtbar: In der Ostfassade wächst eine Bergkiefer aus einem Baumtrog, perforierte Kalksandsteine ermöglichen kontrollierte Begrünung. In Zusammenarbeit mit dem NABU wurden Nisthilfen für Mauersegler, Fledermäuse und Insekten in das Mauerwerk integriert – als Teil einer lebendigen Fassade.

Spur der Steine

Die Geschichte des Ortes – vom Kiesabbau bis zur Steinherstellung – bleibt im Kulturwerk ablesbar.

Das Herzstück des alten Werks, die ehemalige Pressenhalle, wurde zu einem Veranstaltungssaal für bis zu 450 Personen umgebaut. Die Revisionsbalkone der Pressen dienen heute als Zuschauerränge. Im angrenzenden ehemaligen Kesselhaus befindet sich eine Probebühne mit rund 150 Plätzen.

Die frühere Verschiebebahn, auf der einst Rohlinge transportiert wurden, bildet heute die Foyerzone. Mobile Elemente wie Kassen- und Thekenmodule lassen sich entlang dieser Linie verschieben – analog zur ursprünglichen Nutzung.

Die Foyerachse wird durch einen dreigeschossigen Neubau mit Musikschule und Ballettsaal fortgeführt, der die Anlage um neue Funktionen ergänzt.

Auszeichnungen

2017 - „Special Mention" German Design Award

2015 - „BDA-Preis Schleswig-Holstein"

Mehr Projekte,
die Geschichten
erzählen:

Stadtvillen Ladiges Elbpark

Auf dem lange ungenutzten Parkgrundstück rund um die denkmalgeschützte Villa Ladiges ist ein neues Wohnensemble entstanden. In Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde wurde das Gelände durch Stadtvillen ergänzt und der Ort am Schulauer Hafen in seiner räumlichen Struktur neu gefasst.

Sporthalle Erikastraße

Die neue Dreifeld-Sporthalle der Marie-Beschütz-Grundschule in Hamburg-Eppendorf fügt sich mit ihrer reduzierten Holzfassade selbstverständlich in den grünen Außenraum des Schulgeländes ein.

Zeisehallen Hamburg

Alle Projekte
1993 realisierte medium den denkmalgerechten Umbau der leerstehenden Zeisehallen in Hamburg-Ottensen. Aus der ehemaligen Schiffsschraubenfabrik entstand ein Ort für Film, Medien, Kultur und Arbeit – eine kleinteilige Struktur mit öffentlichem Charakter, die an die industrielle Geschichte des Ortes anknüpft.

Kontakt

medium Architekten
Eppendorfer Weg 213

20253 Hamburg

T: +49 (0)40 . 420 50 24
F: +49 (0)40 . 420 90 98

Diese Website verwendet ausschließlich notwendige Cookies, um die Funktionsfähigkeit sicherzustellen.