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Innovative Architektur seit 1970

Kirchenkreiszentrum Hamburg-West / Südholstein

Büro | Gewerbe

Projektbeschreibung

Kirchenkreiszentrum Hamburg-West / Südholstein

Die städtebaulichen Randbedingungen des Grundstücks für das Kirchenkreiszentrum stellen die Planer vor eine höchst anspruchsvolle Aufgabe. An diesem Punkt treffen unterschiedliche Architekturen aus unterschiedlichen Entstehungszeiten unmittelbar aufeinander. Zweigeschossige Einzelhäuser aus dem 20. Jahrhundert, 5-geschossige Wohnzeilen aus den 1960iger Jahren, sowie ein Mehrfamilienwohnhaus aus den 1980iger Jahren mit 8 Geschossen. Dazu die Notwendigkeit die Lärmemmissionen der Friedrich-Ebert-Straße, einer wichtigen Verkehrsachse, baulich entsprechend zu berücksichtigen.

Um mit dem Neubau die disperse städtebauliche Situation abzurunden, muss er zwischen den verschiedenen Strukturen vermitteln. So bildet ein 3-geschossiges Gebäudeteil des Kirchenkreiszentrums den Abschluss zu den Einzelhäusern in der Ordulfstraße. Die 4-Geschossigkeit entlang der Max-Zelck-Straße schafft den Übergang zur 8-geschossigen Wohnanlage auf der anderen Straßenseite. Das mehrfache Abknicken des Baukörpers formuliert in seinem Verlauf räumlich sowohl den Eingangsbereich nach Westen, als auch, zusammen mit dem zu erhaltenden Bestandsbau aus den 1990iger Jahren, den Patio im Innenbereich. Einem Marktplatz gleich, gruppieren sich um diesen Innenhof alle öffentlichen Funktionen des Gebäudes, wie der zentrale Konferenzbereich, die Kapelle und die Mensa. Wenn bei gutem Wetter die Türen und Tore geöffnet werden, wird der zentrale Hof zur belebten Begegnungsstätte.

Über den Vorplatz an der Friedrich-Ebert-Straße wird das Kirchenkreiszentrum erschlossen. Ein zweigeschossiges Foyer, mit direktem Blick in den Innenhof, empfängt die Besucher. Rechter Hand befindet sich der Konferenzbereich, der für die Synode zu einem großen, repräsentativen Raum geöffnet werden kann. Der Saal verfügt über eine Raumhöhe von 6 m. Belichtet wird er durch die lamellenartig gestellten Glasfugen auf der Straßenseite und die vollflächig verglaste Fassade zum Innenhof. Dem Foyer linksseitig angelagert befinden sich Kapelle und Mensabereich.

Die Obergeschosse der beiden Gebäudeteile beherbergen die erforderlichen Büroeinheiten von jeweils ca. 400 qm Fläche. Auf Grund der großen Raumtiefe von 13,50 m können sowohl Zellen- als auch Kombi- oder Teambüros realisiert werden.

Der Erhalt des Bestandsgebäudes aus den 90er Jahren ist eine Entscheidung zum nachhaltigen Umgang mit intakten baulichen Ressourcen. Der Baukörper wird weitestgehend erhalten und durch eine eingeschossige Aufstockung ergänzt, die die Verbindung zum Neubau herstellt. Der Neubau wiederum wird als massiver Mauerwerksbau mit tragender Stahlbetonskelett-Konstruktion hergestellt.

Diese weist einen hohen Recyclinganteil des Betons auf, damit Baumaterial und Erzeugungsenergie eingespart werden können. Die zum Einsatz kommenden Cobiax Decken reduzieren beispielweise das Betonvolumen und damit das Gewicht als auch die CO2-Emmissionen um bis zu 25%.

Der Innenausbau erfolgt mit Lehmbauplatten auf einer Holzunterkonstruktion. Lehm spielt nicht nur aus atmosphärischen Gründen eine große Rolle. Vor allem seine spezifischen Materialeigenschaften wie Feuchteregulierung, Geruchsneutralisierung oder seine Speicherfähigkeit tragen maßgeblich zu einem gesunden Raumklima bei.

Die Beheizung des Gebäudeensembles erfolgt mittels Geothermie. Im Bereich der Tiefgarage werden dazu Erdsonden mit einer Länge von 95 m in den Boden abgeteuft. Die Anlage ist dabei so ausgelegt, dass die im Winter dem Erdreich entnommene Wärmeenergie im Sommer als Kühlenergie wieder zugeführten wird. Für die Kühlung werden die Betondecken des Neubaus mit wasserführenden Rohren ausgerüstet. Zur Warmwassererzeugung und Abpufferung von Spitzenlasten wird zusätzlich ein 50 kW-Biogas-Brennwertkessel installiert.

Alle Gebäudeteile werden hinsichtlich ihrer Raumluftqualität mit automatisierter Fensterlüftung ausgerüstet. Die Aufenthaltsräume erhalten Temperatur-, CO2- und VOC-Fühler. Wenn die Luftqualität es erfordert, öffnen sich die entsprechenden Fenster automatisch, bis die Sollwerte im Raum erreicht sind. Bei starkem Wind oder Regen wird die Automatik vorübergehend deaktiviert.

Ein Verhältnis von ca. 50% geschlossener zu verglaster Außenwandfläche begrenzt den sommerlichen Wärmeeintrag, ohne dass aufwändige Kühlmaßnahmen getroffen werden müssen. Im Umkehrschluss führt der winterliche solare Wärmgewinn, auf Grund der guten Speicherfähigkeit der verwendeten Materialien, zu einem geringeren Heizenergiebedarf.

Project Description

Church District Centre Hamburg-West / Südholstein

The urban conditions on the borders of the property of the church district centre present the planners with a highly challenging task. Different forms of architecture from different building periods meet precisely in the immediate vicinity: two-storey detatched houses from the last century, five-storey apartment rows from the ‘sixties and an eight-storey family-apartment block from the ‘eighties. On top of that, the necessity of the traffic noise from Friedrich-Ebert-Straße –an important traffic axis– has accordingly to be taken into consideration regarding construction.

The new building has to mediate between the various structures if it is to provide a solution to this diverse urban situation. To achieve this, a three-storey section of the church district centre acts as an end-piece to the detatched houses in Ordulfstraße. The four-storey arrangement along Max-Zelck-Straße manages the transition to the eight-storey apartment block on the other side of the street. The several angles in the course of the building not only spatially determine the entrance area to the west, but also, together with the existing building from the ‘nineties, the patio in the interior space. Resembling a market place, all the public functions of the building, such as the central conference area, the chapel and the mensa area, are grouped around this inner court. With the gates and doors open in good weather, the central court becomes a lively meeting place.

The church district centre will be developed over the forecourt at Friedrich-Ebert-Straße. Visitors are received through a two-storey foyer with a direct view of the inner court. The conference area is situated on the right-hand side, which can be opened up to become a large representative chamber for synods. The hall is six metres high, receiving light on the side facing the street through glass frames placed slat-wise and through the all-glass facade on the court side. The chapel and mensa area are situated on the left-hand side of the foyer.

The upper floors of both sections of the building house the office units required, each of which has an area of 400 square metres. Because their spatial depth is 13.5 metres, cubicle-, combination- and team-style offices can be made possible.

Retaining the ‘nineties building is a decision arising from handling building resources with sustainability in mind. This building will be retained to a maximum and supplemented with an extra storey providing a connection to the new building, which, in turn, will be a compact-wall type with a supporting steel-and-concrete frame. This features the major role concrete plays in the recycling scheme, thus saving on building material and the generation of energy. The application of Cobiax ceilings, for example reduces the amount of concrete used, likewise the weight as well as carbon-dioxide emissions, by up to 25%.

The interior work consists of mudbrick slabs on a wooden sub-construction. Clay is not only important for atmospheric reasons: above all, its specific properties in regulating humidity, neutralising odour and its storage capability contribute measurably to a healthy room climate.

The building ensemble is heated geothermally. To achieve this, 95-metre-long soil-penetrometer probes are sunk into the ground in the area of the basement garage. The plant is so designed that the heat energy extracted from the soil in winter is re-introduced as cooling energy in summer. The concrete ceilings of the new building are equipped with water pipes for the cooling process. In addition, a 50-kilowatt bio-gas calorific-value boiler will be installed to generate hot water and function as a buffer against peak-loads.

Regarding spatial air quality, all parts of the building will be equipped with automatic window ventilation and the resting spaces with temperature, carbon-dioxide and VOC sensors. When quality air is required, the corresponding windows open automatically until the right amount has been obtained. This automatic system de-activates temporarily during periods of strong winds or heavy rain.

The proportion of blind to glass-covered outer-wall area at about 50% limits the extent of the heat introduced in summer without the necessity of involving a complicated cooling system. Conversely, because of the efficient storage capability, the solar heat accrued in winter entails a minimal amount of extra heating.

Kirchenkreiszentrum Hamburg-West / Südholstein

Hamburg Niendorf
Wettbewerb 2015 – 1.Preis
BGF  8.550 qm
Baubeginn 2017 – zum Projekt

Projektbeschreibung
Kirchenkreiszentrum Hamburg-West / Südholstein

Hamburg Niendorf
competition 2015 – 1.price
gross floor area  8.550 qm
start of construction 2017 – project

Project description
Kirchenkreiszentrum Hamburg-West / Südholstein

Hamburg Niendorf
Wettbewerb 2015 – 1.Preis
BGF  8.550 qm
Baubeginn 2017 – zum Projekt

Projektbeschreibung
Kirchenkreiszentrum Hamburg-West / Südholstein

Hamburg Niendorf
competition 2015 – 1.price
gross floor area  8.550 qm
start of construction 2017 – project

Project description

Projektbeschreibung

Kirchenkreiszentrum Hamburg-West / Südholstein

Die städtebaulichen Randbedingungen des Grundstücks für das Kirchenkreiszentrum stellen die Planer vor eine höchst anspruchsvolle Aufgabe. An diesem Punkt treffen unterschiedliche Architekturen aus unterschiedlichen Entstehungszeiten unmittelbar aufeinander. Zweigeschossige Einzelhäuser aus dem 20. Jahrhundert, 5-geschossige Wohnzeilen aus den 1960iger Jahren, sowie ein Mehrfamilienwohnhaus aus den 1980iger Jahren mit 8 Geschossen. Dazu die Notwendigkeit die Lärmemmissionen der Friedrich-Ebert-Straße, einer wichtigen Verkehrsachse, baulich entsprechend zu berücksichtigen.

Um mit dem Neubau die disperse städtebauliche Situation abzurunden, muss er zwischen den verschiedenen Strukturen vermitteln. So bildet ein 3-geschossiges Gebäudeteil des Kirchenkreiszentrums den Abschluss zu den Einzelhäusern in der Ordulfstraße. Die 4-Geschossigkeit entlang der Max-Zelck-Straße schafft den Übergang zur 8-geschossigen Wohnanlage auf der anderen Straßenseite. Das mehrfache Abknicken des Baukörpers formuliert in seinem Verlauf räumlich sowohl den Eingangsbereich nach Westen, als auch, zusammen mit dem zu erhaltenden Bestandsbau aus den 1990iger Jahren, den Patio im Innenbereich. Einem Marktplatz gleich, gruppieren sich um diesen Innenhof alle öffentlichen Funktionen des Gebäudes, wie der zentrale Konferenzbereich, die Kapelle und die Mensa. Wenn bei gutem Wetter die Türen und Tore geöffnet werden, wird der zentrale Hof zur belebten Begegnungsstätte.

Über den Vorplatz an der Friedrich-Ebert-Straße wird das Kirchenkreiszentrum erschlossen. Ein zweigeschossiges Foyer, mit direktem Blick in den Innenhof, empfängt die Besucher. Rechter Hand befindet sich der Konferenzbereich, der für die Synode zu einem großen, repräsentativen Raum geöffnet werden kann. Der Saal verfügt über eine Raumhöhe von 6 m. Belichtet wird er durch die lamellenartig gestellten Glasfugen auf der Straßenseite und die vollflächig verglaste Fassade zum Innenhof. Dem Foyer linksseitig angelagert befinden sich Kapelle und Mensabereich.

Die Obergeschosse der beiden Gebäudeteile beherbergen die erforderlichen Büroeinheiten von jeweils ca. 400 qm Fläche. Auf Grund der großen Raumtiefe von 13,50 m können sowohl Zellen- als auch Kombi- oder Teambüros realisiert werden.

Der Erhalt des Bestandsgebäudes aus den 90er Jahren ist eine Entscheidung zum nachhaltigen Umgang mit intakten baulichen Ressourcen. Der Baukörper wird weitestgehend erhalten und durch eine eingeschossige Aufstockung ergänzt, die die Verbindung zum Neubau herstellt. Der Neubau wiederum wird als massiver Mauerwerksbau mit tragender Stahlbetonskelett-Konstruktion hergestellt.

Diese weist einen hohen Recyclinganteil des Betons auf, damit Baumaterial und Erzeugungsenergie eingespart werden können. Die zum Einsatz kommenden Cobiax Decken reduzieren beispielweise das Betonvolumen und damit das Gewicht als auch die CO2-Emmissionen um bis zu 25%.

Der Innenausbau erfolgt mit Lehmbauplatten auf einer Holzunterkonstruktion. Lehm spielt nicht nur aus atmosphärischen Gründen eine große Rolle. Vor allem seine spezifischen Materialeigenschaften wie Feuchteregulierung, Geruchsneutralisierung oder seine Speicherfähigkeit tragen maßgeblich zu einem gesunden Raumklima bei.

Die Beheizung des Gebäudeensembles erfolgt mittels Geothermie. Im Bereich der Tiefgarage werden dazu Erdsonden mit einer Länge von 95 m in den Boden abgeteuft. Die Anlage ist dabei so ausgelegt, dass die im Winter dem Erdreich entnommene Wärmeenergie im Sommer als Kühlenergie wieder zugeführten wird. Für die Kühlung werden die Betondecken des Neubaus mit wasserführenden Rohren ausgerüstet. Zur Warmwassererzeugung und Abpufferung von Spitzenlasten wird zusätzlich ein 50 kW-Biogas-Brennwertkessel installiert.

Alle Gebäudeteile werden hinsichtlich ihrer Raumluftqualität mit automatisierter Fensterlüftung ausgerüstet. Die Aufenthaltsräume erhalten Temperatur-, CO2- und VOC-Fühler. Wenn die Luftqualität es erfordert, öffnen sich die entsprechenden Fenster automatisch, bis die Sollwerte im Raum erreicht sind. Bei starkem Wind oder Regen wird die Automatik vorübergehend deaktiviert.

Ein Verhältnis von ca. 50% geschlossener zu verglaster Außenwandfläche begrenzt den sommerlichen Wärmeeintrag, ohne dass aufwändige Kühlmaßnahmen getroffen werden müssen. Im Umkehrschluss führt der winterliche solare Wärmgewinn, auf Grund der guten Speicherfähigkeit der verwendeten Materialien, zu einem geringeren Heizenergiebedarf.

Project Description

Church District Centre Hamburg-West / Südholstein

The urban conditions on the borders of the property of the church district centre present the planners with a highly challenging task. Different forms of architecture from different building periods meet precisely in the immediate vicinity: two-storey detatched houses from the last century, five-storey apartment rows from the ‘sixties and an eight-storey family-apartment block from the ‘eighties. On top of that, the necessity of the traffic noise from Friedrich-Ebert-Straße –an important traffic axis– has accordingly to be taken into consideration regarding construction.

The new building has to mediate between the various structures if it is to provide a solution to this diverse urban situation. To achieve this, a three-storey section of the church district centre acts as an end-piece to the detatched houses in Ordulfstraße. The four-storey arrangement along Max-Zelck-Straße manages the transition to the eight-storey apartment block on the other side of the street. The several angles in the course of the building not only spatially determine the entrance area to the west, but also, together with the existing building from the ‘nineties, the patio in the interior space. Resembling a market place, all the public functions of the building, such as the central conference area, the chapel and the mensa area, are grouped around this inner court. With the gates and doors open in good weather, the central court becomes a lively meeting place.

The church district centre will be developed over the forecourt at Friedrich-Ebert-Straße. Visitors are received through a two-storey foyer with a direct view of the inner court. The conference area is situated on the right-hand side, which can be opened up to become a large representative chamber for synods. The hall is six metres high, receiving light on the side facing the street through glass frames placed slat-wise and through the all-glass facade on the court side. The chapel and mensa area are situated on the left-hand side of the foyer.

The upper floors of both sections of the building house the office units required, each of which has an area of 400 square metres. Because their spatial depth is 13.5 metres, cubicle-, combination- and team-style offices can be made possible.

Retaining the ‘nineties building is a decision arising from handling building resources with sustainability in mind. This building will be retained to a maximum and supplemented with an extra storey providing a connection to the new building, which, in turn, will be a compact-wall type with a supporting steel-and-concrete frame. This features the major role concrete plays in the recycling scheme, thus saving on building material and the generation of energy. The application of Cobiax ceilings, for example reduces the amount of concrete used, likewise the weight as well as carbon-dioxide emissions, by up to 25%.

The interior work consists of mudbrick slabs on a wooden sub-construction. Clay is not only important for atmospheric reasons: above all, its specific properties in regulating humidity, neutralising odour and its storage capability contribute measurably to a healthy room climate.

The building ensemble is heated geothermally. To achieve this, 95-metre-long soil-penetrometer probes are sunk into the ground in the area of the basement garage. The plant is so designed that the heat energy extracted from the soil in winter is re-introduced as cooling energy in summer. The concrete ceilings of the new building are equipped with water pipes for the cooling process. In addition, a 50-kilowatt bio-gas calorific-value boiler will be installed to generate hot water and function as a buffer against peak-loads.

Regarding spatial air quality, all parts of the building will be equipped with automatic window ventilation and the resting spaces with temperature, carbon-dioxide and VOC sensors. When quality air is required, the corresponding windows open automatically until the right amount has been obtained. This automatic system de-activates temporarily during periods of strong winds or heavy rain.

The proportion of blind to glass-covered outer-wall area at about 50% limits the extent of the heat introduced in summer without the necessity of involving a complicated cooling system. Conversely, because of the efficient storage capability, the solar heat accrued in winter entails a minimal amount of extra heating.